Jetzt erst recht!

04.05.2020
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– Solidarität auch mit den Ärmsten –

Die Coronakrise stellt viele Menschen vor große Herausforderungen. Es geht um Gesundheit, Kinderbetreuung, Unterricht, Arbeitsplätze, wirtschaftliche Existenzen und vieles mehr. Doch während Deutschland über ein stabiles Gesundheits- und Sozialsystem verfügt und in der Lage ist, die Wirtschaft, aber auch kulturelle Institutionen mit vielen Milliarden Euro zu unterstützen, sieht es in den meisten armen Ländern düster aus. Hier leben viele Menschen schon ohne die Pandemie am Existenzminimum, die aktuelle Krise verschärft die Situation weiter.

Auch den Neuwieder Eine-Welt-Laden, der im Rahmen des fairen Handels seit vielen Jahrzehnten Produzentinnen und Produzenten in den wirtschaftlich schwachen Regionen unserer Erde unterstützt, erreichen schlechte Nachrichten.

So musste in Chotanagpur (Indien), von wo Ledersachen für den fairen Handel stammen, die Produktion unterbrochen werden. Die Werkstätten stehen still.

Auf den Philippinen mit einem desolaten Gesundheitssystem, kaum Schutzkleidung oder Masken, ist ein Großteil von Preda geschlossen. Die Organisation Preda kümmert sich insbesondere um Straßenkinder. Der Neuwieder Eine-Welt-Laden ist über seine Mango-Produkte, die dort produziert werden um das Straßenkinderprojekt zu unterstützen, seit vielen Jahren mit Preda verbunden.

In Palästina haben die Kleinproduzent*innen, die Tag für Tag davon leben, ihre Olivenholzprodukte (bekannt ist bei uns meist der weihnachtliche Baumschmuck) an lokale Souvenirläden zu verkaufen, nun keine Einkommensquelle mehr und sind weitgehend auf Hilfe angewiesen, da Touristen ausbleiben.

Und schließlich das Projekt BioUganda, aus dem u. a, die getrocknete Ananas stammt. Hier mussten alle Aktivitäten mit den Farmern und Arbeitern eingestellt und die Produktion stillgelegt werden, denn es gibt keine öffentlichen Transportmittel mehr. Alle Früchte verderben und müssen entsorgt werden. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern können nichts ernten.

Wenige Beispiele von leider sehr vielen mehr, welche die im Moment schwierige Situation vor Ort aufgrund Corona beschreiben. Für den Neuwieder Eine-Welt-Laden bedeuten diese Krisenberichte ihrer Handelspartner, sich jetzt erst recht für den fairen Handel und die Menschen vor Ort einzusetzen, die eben nicht auf ein funktionierendes Sozial- und Wirtschaftssystem bauen können. Es geht nicht nur nur um die bloße Existenz, sondern oft ums Überleben.

Das Ladenteam begrüßt ausdrücklich, dass die Betroffenen über die Handelsorganisation El Puente, mit der auch der Eine-Welt-Laden zusammenarbeitet, im ersten Schritt einen Betrag von bis zu 1.000 € unkompliziert beantragen können, um eine Versorgung der Grundbedürfnisse von Produzent*innen oder Mitarbeiter*innen zu gewährleisten.

In einem weiteren Schritt, zusammen mit anderen Akteuren im Fairhandels-Netzwerk, sollen auch Mittel für die Überbrückung wirtschaftlicher Probleme zur Verfügung gestellt werden. Die Mittel aus dem Fonds sind jedoch begrenzt und sehr auf Spenden angewiesen. An den El Puente Entwicklungsfonds können auch Privatpersonen spenden (Kontoinhaber: El Puente e.V., IBAN: DE79 2595 0130 0000 0370 02, Stichwort: Entwicklungsfonds). Für eine Spendenbescheinigung ist dabei neben dem Namen auch die betreffende Adresse anzugeben.

Christian Schultze vom Ladenteam: „Uns ist bewusst, dass sich auch in Deutschland viele Menschen wegen Covid-19 in einer schwierigen, teilweise existenzbedrohenden Lage befinden. Doch während bei uns zumindest die Hoffnung auf Hilfe besteht und milliardenschwere Hilfsprogramme aufgelegt werden, geht es für viele Menschen in den ärmsten Ländern unserer einen Welt um das nackte Überleben. Auch an sie in dieser schweren Zeit zu denken, ihnen zu helfen und ein Überleben zu sichern, dem fühlen sich unser Laden und unser Verein verpflichtet. Wir sind deshalb froh, dass wir nun wieder zu den normalen Öffnungszeiten den fairen Handel unterstützen können“.

 

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