Historisches

Mitte Januar 1980 lud der in der Herrnhuter Brüdergemeine tätige Pfarrer Siegfried Bernhard verschiedene Organisationen und Gruppen aus Neuwied ein, gemeinsam einen „Dritte-Welt-Laden“ zu gründen. Beteiligt an den Gesprächen waren Mitglieder und Mitarbeiter von Eirene, von verschiedenen Neuwieder Kirchengemeinden, von der Neuwieder Gruppe von Amnesty International sowie der Neuwieder Bürgerinitiative gegen das AKW Mülheim-Kärlich.

 

Ein Vorbereitungskreis von 40 Personen erklärte sich bereit, einen Trägerverein zu gründen, mit Beiträgen die finanzielle Basis für die Startphase zu schaffen, Grundsätze und Ziele für einen solchen „Dritte-Welt-Laden“ zu formulieren und die Organisation eines Verkaufsdienstes vorzubereiten. Die Herrnhuter Brüdergemeine bot ein geeignetes Laden­lokal an.

 

Am 19. März 1980 gründeten 36 Personen im kleinen Saal der Brüdergemeine den Verein „Aktion Eine Welt e.V.“.

 

Bei der Wahl der Namen des Vereins und des Ladens wurde bewusst auf den Begriff „Dritte Welt“ verzichtet – obwohl es schon „Dritte-Welt-Läden“ gab –, weil dieser Begriff eine Rangordnung von Welt- und Wirtschaftsregionen suggeriert. Vielmehr sollte zum Ausdruck kommen, dass die Arbeit von Verein und Laden auf eine gemeinsame Welt aller Menschen und Völker zielt, in der auch alle die wirtschaftlichen Voraussetzungen zu einem menschenwürdigen Leben finden.

 

Nach Wochen intensiver Tätigkeiten, insbesondere für Laden-Einrichtung und Dekoration, Auswahl und Einkauf der Waren, Vorbereitung der praktischen Verkaufstätigkeiten sowie von Buchführung und Verwaltung, konnte am 17. Mai 1980 der Laden in der Langendorfer Straße 178 mit einem kleinen Fest eröffnet werden.

 

Die Finanzierung des hohen Anfangsbedarfs wurde durch mehrere private Kredite ermöglicht (der größte kam von Eirene, 5000,- DM). Die ersten Waren-Einkäufe erfolgten bei der GEPA auf Kommissionsbasis. Der Umsatz entwickelte sich, der Laden trug sich, alle Kredite konnten pünktlich zurückgezahlt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vor dem Laden in der Engerser Straße (2001).

 

Doch das erste Ladenlokal war ziemlich eng, der Lagerraum sehr begrenzt. Deshalb wurde zum 1. April 1983 ein neues Laden­lokal be­zo­gen, im Eirene-Haus in der Engerser Straße 81. Drei Jahre später ergab sich die Möglichkeit, dort auch einen Nachbarraum anzumieten. Damit bekam der Laden wieder ein Schaufenster, mit dem er besser nach außen erkennbar wurde.

 

Seit dem 23. September 2005 befindet sich der Laden in der Marktstraße 62 und damit verkehrs­günstiger in der Stadtmitte.